Wie verschwinden Depressionen und welche Therapieform könnte Dir helfen?
Kennst Du auch längere, schlecht gestimmte Lebensphasen oder eine anhaltende Lust- und Energielosigkeit? Fragst Du Dich auch, ob Depressionen jemals verschwinden werden oder welche Therapieform überhaupt helfen könnte?
Ist Dir gerade auch alles egal oder Du nimmst nur noch negative Gedanken wahr? Oder bist Du nur noch erfüllt von Trauer und Niedergeschlagenheit?
Oder du spürst gar keine Emotionen mehr? Der Tag ist nur noch freudlos und nichts interessiert Dich mehr?
Dann zählst Du vielleicht zu den rund 20 Prozent in Deutschland, die im Laufe ihres Lebens unter einer Depression leiden.
Wolltest Du auch schon immer wissen, was Dir beim Umgang mit Deiner Depression helfen könnte, und ob überhaupt etwas hilft? Dann lies meinen Blogbeitrag mit zahlreichen Möglichkeiten, die es zur Behandlung gibt.
Und denke dran, Du bist nicht allein mit dem Thema und es gibt heutzutage funktionierende Behandlungsformen und ein tieferes Verständnis für dieses ganzheitliche Krankheitsbild.
Depression ist kein hoffnungsloses Schicksal und Du kannst selber eine Menge zur Genesung beisteuern.
- Wie lange dauert eine Depression an?
- Wie zeigt sich eine Depression?
- Was mache ich, wenn ich eine Depression durchlebe?
- Kann eine Depression auch organisch bedingt sein?
- Ich grübele oft, kann dies an einer Depression liegen?
- Welche Therapie bei Depressionen?
- Kann ich mehrfach eine depressiven Episode erleben?
- Behandlung von schweren Depressionen
- Gibt es Studien zur Wirksamkeit der Kognitiven Verhaltenstherapie?
- Erfahre mehr in einem kostenlosen Erstgespräch
- Weitere Artikel rund um die Themen Depressionen und Therapie
Wie lange dauert eine Depression an?
Oft verläuft eine depressive Erkrankung in Phasen, unterbrochen von längeren gesunden Zeiten. Diese Erkrankung kann Wochen bis viele Monate andauern, unbehandelt zwischen sechs und acht Monaten. Bei bis zu 20 % der an Depression Erkrankten können Depressionen sogar mehr als 12 Monate anhalten und auch chronisch verlaufen (länger als 2 Jahre). Dabei kann sich dieses psychische Störungsbild in sehr unterschiedlichen Belastungen zeigen und entpsrechend der spezifischen Situation im Leben. Eine Behandlung kann die Episode durchaus verkürzen, z.B. Psychotherapie.
Wie zeigt sich eine Depression?
Depressionen zeichnen sich durch eine Veränderung des Gefühls- und Gemütslebens bzw. der Stimmung aus. Nicht umsonst sprechen wir daher von einer affektiven Störung. Patienten sind den Großteil des Tages niedergeschlagen, ohne Energie, das Leben ist von Freudlosigkeit geprägt und man verliert das Interesse an bislang erbaulichen Dingen. Insgesamt sind wir emotional weniger schwingungsfähig. Dabei ist eine depressive Episode mehr als eine Stimmungsschwankung. Die für Depressionen typischen Symptome werden nach der ICD-10 in Haupt- und Nebensymptome unterteilt.
Die drei wichtigsten Symptome sind:
- Gedrückte Stimmung
- Interessenverlust, Freudlosigkeit
- Verminderung des Antriebs, erhöhte Ermüdbarkeit
Zu den wichtigsten Nebensymptomen zählen:
- Verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit
- Vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen
- Schuldgefühle und Gefühle von Wertlosigkeit
- Negative und pessimistische Zukunftsperspektiven
- Suizidgedanken, erfolgte Selbstverletzung oder Suizidhandlungen
- Schlafstörungen
- Verminderter Appetit
Dazu können noch weitere körperliche Beschwerden kommen. Depressionen sind eine seelische Erkrankung mit vielen Gesichtern und multifaktorellen Ursachen. Besonders schwierig ist die einhergehende Antriebslosigkeit und die Auswirkungen auf unser System insgesamt – beinahe von Kopf bis Fuß. Schrecken Sie daher nicht vor einer Therapie zurück.
Was mache ich, wenn ich eine Depression durchlebe?
Als Betroffene*r ist es gut, sich rasch in Behandlung zu begeben und dieses Krankheitsbild ärztlich oder durch einen Psychotherapeuten oder durch einen Heilpraktiker für Psychotherapie abklären zu lassen. Wichtig ist, sich in Behandlung zu begeben, damit diese seelische Krankheit sich nicht zu einer chronischen Störung entwickelt. Bei Menschen mit Depressionen ist oft der Serotoninspiegel um die Hälfte reduziert und es fehlt an Noradrenalin laut Studien. Die Produktion von notwendigen Botenstoffen läuft dann nicht rund. Es fehlt dann an Neurotransmittern, die die Signale im Gehirn weiterleiten. Grund dafür kann auch ein Vitaminmangel sein.
Sowohl Antidepressiva als auch Psychotherapie können dazu beitragen, dass depressive Phasen rascher abklingen. Auch eine Ernährungsumstellung kann sinnvoll sein. Wichtig ist viel und regelmäßige Bewegung an der frischen Luft und dies am besten tagsüber, damit Licht ins System kommt.
Frauen leiden übrigens doppelt so oft unter diesem seelischen Krankheitsbild als Männer und bei mehr als der Hälfte der Betroffenen bleibt diese Erkrankung sogar unerkannt oder unbehandelt.
Kann eine Depression auch organisch bedingt sein?
Ist die Depression organisch (Erkrankung des Gehirns) bedingt, sind der Psychotherapie Grenzen gesetzt. Depressionen können begleitend nach Operationen oder nach Medikamenteneinnahme, Strahlentherapie oder in Folge körperlichen Leidens (z.B. Schlaganfall, Diabetes, Herzinfarkt, Demenz, Schlafapnoe) auftreten. Auch der Missbrauch von Drogen kann zu diesem psychischem Gesundheitsproblem führen. Eine Unterfunktion der Schilddrüse kann eine Ursache für eine depressive Grundstimmung sein.
Das prämenstruelle Syndrom ist vielen Frauen vertraut. Auch ein Vitamin B- oder D-Mangel kann zur Niedergeschlagenheit beitragen. Deswegen ist es sinnvoll, einen Arzt aufzusuchen und auch ein Blutbild erstellen zu lassen, um organische Gründe auszuschließen. Sonst kann auch der beste Psychotherapeut nichts zur Heilung beitragen. Allerdings können wir lernen, besser mit unserer Erkrankung umzugehen.
Ich grübele oft, kann dies an einer Depression liegen?
Grübeln (Gedanken drehen sich fortwährend im Kreis und wir kommen zu keiner Lösung) kann auf eine depressive Phase hinweisen. Das Gedankenkarussell findet nur schwer ein Ende und ist von negativen Annahmen geprägt. Grübeln erzeugt meist einen hohen emotionalen Druck. Wir können dann kaum noch einen klaren Gedanken fassen und sind unkonzentriert. Hier können gezielte Stopptechniken helfen, aus dem Kopfkarussell auszusteigen. Eine kognitive Verhaltenstherapie kann helfen, die Gedanken zu verändern und nicht mehr im Karussell zu denken.
Welche Therapie bei Depressionen?
Veränderung des Denkens und Verhaltens, des affektiven Erlebns und Verarbeiten können die neuronalen Strukturen verändern und die neurobiologische Funktion verbessern. Die Wirksamkeit von kognitiver Verhaltenstherapie ist wissenschaftlich in einer Vielzahl von Studien nachgewiesen. Auch die Wirkung von Hypnosetherapie. Aber so verschieden Menschen sind, so vielfältig sind auch die therapeutischen Denkschulen.
Nachfolgend eine Liste von Behandlungsmethoden, ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
- (Integrative) Kognitive Verhaltenstherapie
- Psychoanalyse
- Tiefenpsychologische Therapie
- Hypnosetherapie
- Systemische Therapie
- Gesprächstherapie
- Soziotherapie
- Ergo- und Kreativtherapie
- Antidepressiva
- Elektrokramptherapie
- Vagusnerv-Stimulation
- Psychoedukation / Prophylaxe
- Sportprogramme
- Ernährungsberatung
Jede*r Betroffene sollte für sich selber herausfinden, was die beste Wirksamkeit entwickelt. Und bedenke: ein schöner Blumenstrauß enthält meist auch mehrere Blumenarten.
Kann ich mehrfach eine depressiven Episode erleben?
Ja. Es gibt auch die rezidivierende (wiederkehrende) Depression. Nach einer depressiven Phase besteht eine erhöhte Verletzlichkeit des psychologischen und neuralen Systems. Wir sind dann also anfälliger für eine seelische Erkrankung, wenn wieder stark belastende Ereignisse in unserem Leben eintreten. Gerade dann ist es wichtig, sich in therapeutische Behandlung zu begeben. Warten Sie nicht lange, bis Sie zum Arzt gehen. Und wenn die Wartezeit bei einem psychologischen Psychotherapeuten zu lange ist, dann sind auch Heilpraktiker für Psychotherapie eine Möglichkeit.
Behandlung von schweren Depressionen
Bei schweren Depressionen ist die Bewältigung des Alltags meist nicht mehr gegeben. Dann zeigen sich eine ganze Reihe quälender Beschwerden. Typisch sind der Verlust des Selbstwertgefühls, Schuldgedanken, Suizidgedanken und meist auch gleich mehrere körperliche Symptome. Unsere Lebensqualität ist stark eingeschränkt.
Hilfe könnten dann Antidepressiva bieten. Nicht bei jedem hilft aber das zunächst vordnete Mittel. Manchmal ist es notwendig, verschiedene Medikamente auszuprobieren. Anfängliche Nebenwirkungen sind keine Seltenheit. Aber lieber Nebenwirkungen als grenzenlose Verzweiflung oder sogar Suizid.
Psychotherapie kann begleitend erfolgen und stabilisierend wirken. Die Behandlung sollte unbedingt fortgesetzt werden, wenn man als Patient wieder stabil ist. Bewegung ist grundsätzlich ein wichtiger Baustein für eine Gesundung. Auch eine ausgewogene Ernährung ist von Bedeutung bei Depressionen. Es gibt heute eine Vielfalt an Methoden, um die seelische Not zu bessern bis hin zur Heilung. Selbst bei sehr schweren und langen Depressionen. Und wer diese seelische Krankheit bereits einmal erlebt hat, weiß wie gut auch kleine Schritte auf dem Weg der Besserung sich anfühlen.
Ist das Kranheitsbild besonders stark ausgeprägt, ist der Weg als Patient in eine Klinik mit psychatrischer Abteilung durchaus sinnvoll. Sich Hilfe zu holen, ist oberstes Gebot. Denn alles ist besser, als ein fortwährend hoher Leidensdruck, der Dich und vielleicht auch Dein Umfeld überfordert.
Ein wichtiger Ansprechpartner ist natürlich auch Dein Hausarzt oder ein Facharzt. Und sowohl in den jeweiligen Brandenburger Landkreisen als auch in den Berliner Bezirken gibt es den Sozialpsychatrischen Dienst, die ebenfalls wichtige Ansprechpartner sind, auch für Angehörige.
Gibt es Studien zur Wirksamkeit der Kognitiven Verhaltenstherapie?
Die Wirkungsweise der kognitiven Verhaltenstherapie (KVT) bei Depressionen ist in vielen wissenschaftlichen Studien inzwischen gründlich untersucht und ein positiver und langfristiger Effekt bestätigt. Nachfolgend einige wichtige Studien dazu:
- Eine Studie von Hautzinger et al. (2013) untersuchte die Wirksamkeit von KVT im Vergleich zu anderen Formen der Psychotherapie bei der Behandlung von Depressionen bei Jugendlichen in Deutschland. Die Ergebnisse zeigten, dass KVT eine wirksame Behandlung für Depressionen ist und dass es keine signifikanten Unterschiede zwischen KVT und anderen Formen der Psychotherapie gibt. https://link.springer.com/article/10.1007/s00787-012-0324-y
- Eine Metaanalyse von Karyotaki et al. (2016) untersuchte die Wirksamkeit von KVT bei der Behandlung von Depressionen bei Erwachsenen in Deutschland. Die Studie ergab, dass KVT eine wirksame Behandlung für Depressionen ist und dass es langfristige Vorteile gegenüber anderen Behandlungsmethoden gibt. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5015329/
- Eine Studie von Moritz et al. (2016) untersuchte die Wirksamkeit von KVT bei der Behandlung von Depressionen bei älteren Erwachsenen in Deutschland. Die Ergebnisse zeigten, dass KVT eine wirksame Behandlung für Depressionen ist und dass es langfristige Vorteile gegenüber anderen Behandlungsmethoden gibt. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5102511/
- Eine Metaanalyse von Cuijpers et al. (2016) untersuchte die Wirksamkeit von KVT bei der Behandlung von depressiven Störungen bei Erwachsenen und Jugendlichen. Die Studie ergab, dass KVT eine wirksame Behandlung für Depressionen ist und dass es langfristige Vorteile gegenüber anderen Behandlungsmethoden gibt. https://jamanetwork.com/journals/jamapsychiatry/fullarticle/2528219
- Eine weitere Studie von Butler et al. (2006) verglich KVT mit Antidepressiva und Placebo bei der Behandlung von Depressionen. Die Ergebnisse zeigten, dass KVT eine wirksame Behandlung für Depressionen ist und dass es keine signifikanten Unterschiede zwischen KVT und Antidepressiva gibt. https://ajp.psychiatryonline.org/doi/full/10.1176/ajp.2006.163.9.1531
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